Was hat Julie an Windham wirklich gesagt?

Apr 25 / Christine Weber
Hast du auch mit Spannung die 2. Staffel der Netflix Serie FullSwing verfolgt? Hat dich die Story von Wyndham nicht auch berührt? Ich habe mich befragt, was Julie und Wyndham besprochen haben, damit er endlich sein “Big Golf” spielen konnte. Ich verrate dir meine Antwort !

Julie, die Mentaltrainerin im Golf sagte zu Wyndham:

Dass er seine Wutausbrüche in den Griff kriegen muss, sonst wird er unter Druck selten sein Big Golf spielen können. “Play Big Golf” war der Gruss, welcher seine verstorbene Mutter ihm vor jedem Spiel gesagt hat.

Julie hat ihm erklärt, wie er sich im Golfspiel einen “Sicheren Raum” schaffen muss, damit sein zartes Selbst durch die up & downs des Spiels nicht mehr bedroht wird.

Wie schafft man sich einen "sicheren Raum" im Golf?

Diesen “Sicheren Raum” hat sich Wyndham geschaffen, indem er den Schlag anhand seiner Pre-Shot Routine und seines Committments bewertet - und nicht anhand des Resultats des Schlags. 

So haben die beiden eigentlich eine wirkungsvolle Post-Shot Routine entwickelt. Anstatt, dass Wyndham nach dem Schlag in Emotionen verfällt, weil das Resultat des Schlags nicht top war, spürt er nach dem Schlag in sich hinein und vergleicht die Schlagvorbereitung mit dem effektiven Schlag-Gefühl. Er versucht wahrzunehmen, wo der Unterschied zwischen Pre-Shot und Shot war.

Du fragst dich vielleicht, weshalb soll man den Schlag nicht anhand des Resultats bewerten - am Ende zählen die Anzahl Schläge und nicht die Post-Shot Routine. Genau, die Person mit den wenigsten Schlägen gewinnt das Turnier, weil sie über alle Runden die stärksten Nerven behalten hat... nicht weil sie besser Golf spielt als die anderen.

Und die Frage ist - wie schaffen es SpielerInnen, so frei von der Leber und mutig Golf zu spielen. Jeder Fehlschlag könnte eine sie eine Million kosten.

In dem sie ihren Flow-Zustand schützen und sich an etwas messen, was sie zu 100% kontrollieren können. Und was der Ball macht, nachdem sie ihn geschlagen haben, ist ausserhalb ihrer Kontrolle. Auch der Golfschwung selbst, können auch die besten der besten nicht vollends kontrollieren, sonst würden sie nicht soviele Fehlschläge machen, oder?

Studien belegen: Im Flugzeug als Passagier Fliegen erzeugt mehr Stress im Gehirn, als selber Autofahren. Obwohl beim Autofahren viel mehr Unfälle passieren und Autofahren gefährlicher ist als Fliegen. Weshalb also, erzeugt Autofahren weniger Stress als Fliegen?

Genau - weil beim Autofahren mehr Kontrolle hat, als beim Fliegen.

Wie Wyndham seine Wutausbrüche unter Kontrolle bekam

Also weiter im Text von Julie und Wyndham:

Julie sagt Wyndham, dass er seine Wutausbrüche, sprich seine Emotionen in den Griff kriegen muss. Dafür muss er sich einen "Sicheren Raum" schaffen, damit sein Ego nicht durch schlechte Schläge (oder die Angst vor schlechten Schlägen) bedroht wird. So muss er lernen, sich, seine Performance und schlussendlich jeder seine Schläge an etwas zu messen, das er vollends kontrollieren kann.  Und das war genau NICHT das Resultat, worüber sich die meisten GolferInnen messen.

Nur ging ihm diese ganze mentale Arbeit total gegen den Strich, obwohl er einsah, dass es Sinn machte. Es ging ihm deshalb gegen den Strich, weil sein Selbstwertgefühl durch den Tod seiner Mutter bereits allzu verletzlich war.


Wie bringt man Emotionen im Golf unter Kontrolle

In der Netflix Serie FullSwing hat Wyndham Clark dank einer Mentaltrainerin gelernt seine Wutausbrüche unter Kontrolle zu haben. Wir wissen aber nicht, wie er die Motivation aufbrachte, diese Veränderung durchzustehen.  Das war nähmlich kein Quick-fix durch eine angenehme Hypnose die jemand anderes für ihn gemacht hat ... nein es war beinharte Knochenarbeit.

Julie und Wyndham hatten die Idee diese Transformation einen höheren Sinn zu verleihen. Wyndham widmete diese Innere Arbeit seiner verstorbenen Mutter. Er möchte “Play Big Golf” verkörpern, voll und ganz. So wie es seine Mutter für ihn bestimmt hat.

Dafür musste er lernen, seine emotionalen Reaktionen unter Kontrolle zu bringen. Eine solche Transformation gelingt, sobald der Athleth seine  emotionalen Zustände auszuhalten kann und nicht mehr darauf reagiert. Es ist ein Wechsel in der Wahrnehmung: Er beobachtet seine aufkommende Wut wie wenn er es von aussen her beoachtet, statt dem Impuls in ihm freien Lauf zu geben.

Ja, oben habe ich beschrieben, dass die Post-Shot Routine zwischen Absicht (der Pre-Shot) und dem effektiven Schlag vergleicht. Auch dies ist eine beobachtende Handlung. Man lernt nicht gleich im Kopf zu kritisieren, sondern erst nachzuspüren, was wirklich passiert ist.

Siehst du, kleine Schritte, kleine Veränderungen in deiner Post-Shot Routine entwickeln Schlag für Schlag  und über Zeit die Kraft, dass man nicht mehr emotional aus dem Ruder gerät.

Wenn du eine erste Einführung in das mentale und emotionale Golfspiel haben möchtest, dann lies mein Buch “In der Ruhe liegt dein Golf”. Oder komm an einen 3-Tages Kurs, wo du die ganzen transformierenden Techniken gleich richtig miterlebst.

By the way - was Julie und Wyndham wirklich besprochen haben, unterliegt der Schweigepflicht von Julie. Ich habe mit dir geteilt, was ich meinem Spieler gesagt hätte, wäre er in derselben Situation wie Wyndham gewesen.


ÜBER DIE AUTHORIN

Christine Weber

"Birdieputt ist mehr als Golf Mentaltraining Schweiz – es ist meine Passion, Menschen auf dem Golfplatz zu begleiten."
In ihren Kursen, Coachings und Golfgruppenreisen, verknüpft Christine Weber auf magische Weise ihre eigenen Erfahrungen als Golferin mit Handicap 4.5 und als Golf Mental Coach. Sie kennt die Nöte der Golferinnen und Golfer nur zu gut. In ihrem Buch “In der Ruhe liegt dein Golf” veranschaulicht sie mit unterhaltsamen Geschichten, warum uns Golf den letzten Nerv raubt.

Christine Weber ist 50 Jahre alt und hatte während rund 20 Jahren verschiedene Führungspositionen in der Wirtschaft und Verwaltung inne. Christine Weber ist Betriebsökonomin, Golf Mental Coach und Komplementärtherapeutin. 

Die neusten Artikel auf Golf. Der Flow-Guide

Created with